Lange Gesichter gab es bei den Stuttgarter Kickers, die in der Regionalliga Südwest kurz vor knapp noch den Aufstieg in die 3. Liga verspielt haben. Die Kickers hätten gegen den FC Homburg gewinnen müssen, verloren aber mit 0:3. So zog der VfB Stuttgart II durch ein 2:0 gegen die TSG 1899 Hoffenheim II noch vorbei und sicherte sich das Drittliga-Ticket.
In Degerloch werden daraus nun Konsequenzen gezogen. Denn wie der Klub mitteilte, muss der bisherige Cheftrainer Mustafa Ünal vorzeitig gehen. Wer ihn beerben und die Kickers in der Saison 2024/25 betreuen wird, steht noch nicht fest.
"Wir haben die abgelaufene Saison sehr intensiv mit unserem Sportdirektor Marc Stein analysiert und uns diese Entscheidung nicht leichtgemacht", sagte Präsident Professor Dr. Rainer Lorz, "sind aber dann letztendlich zu dem gemeinsamen Entschluss gekommen, dass wir einen gewissen Neuanfang und frische Impulse benötigen."
Dabei sei es, so der Präsident, nicht nur um die Ergebnisse gegangen, sondern um die generelle Entwicklung der Mannschaft in den vergangenen Monaten. Der verpasste Sprung in die 3. Liga habe dabei nicht die wichtigste Rolle gespielt, sondern vielmehr die Entwicklung des Teams insbesondere in der Rückrunde. "Diese Entwicklung hat uns gerade mit Blick auf die kommende Spielzeit Sorgen bereitet", sagte Stein.
Lorz legt noch nach: "Dies war trotzdem eine enorm schwere Entscheidung, weil wir Mustafa Ünal sportlich wie menschlich sehr schätzen. Die Erfolge der letzten Jahre sind eng mit seinem Namen verknüpft. Wir danken ihm für sein außergewöhnliches Engagement und wünschen ihm für seine weitere Zukunft nur das Beste."
Ünal war seit 2017 bei den Stuttgarter Kickers. Zunächst als U17-Trainer, dann als U19-Trainer und seit dem 27. September 2021 als Cheftrainer der ersten Mannschaft. Er hat das Team in der zweiten Saison als Oberliga-Meister in die Regionalliga und dort zur Vizemeisterschaft geführt.
Die werde intern als Erfolg gewertet, ließ der Klub noch verlauten. "Aber insbesondere in der Rückrunde zeigte die Entwicklung in eine Richtung, die zur Belastung für die neue Spielzeit zu werden drohte", sagte Lorz.